Fertigungsprozess - Teil 2
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Schritt 6: Laminataufbau - 2. Deckschicht
Auf den Schaum wird nun die zweite Deckschicht aus Glasfaser-Quadraxialgelege appliziert. Gut zu erkennen sind nun im Bild das Abreisgewebe als unterstes, das erste Glasfaser-Quadraxialgelege, der geschlitzte Kernschaum und das umgeschlagen zweite Glasfaser-Quadraxialgelege.
Schritt 7: Abreißgewebe
Den Abschluss bildet nun auch wieder eine Lage Abreißgewebe vom Typ Econostitch G, die flächig auf dem ganzen Laminat fixiert wird.
Das Abreißgewebe kann später nach der Fertigung vom Laminat abgezogen werden, daher auch sein Name. Es hinterlässt eine strukturierte Bauteiloberfläche, erzeugt eine Oberflächenvergrößerung durch die Strukturierung und sorgt damit für eine bessere Anhaftung von späteren Laminaten und Klebungen an dieser Oberfläche. Zudem hilft das Abreisgewebe an der Infusionsseite das Verteilmedium zu entfernen.
Schritt 8: Verteilmedium
Über diesem Aufbau wird das Verteilmedium aufgelegt und fixiert. Dieses kommt auch von der AIRTECH EUROPE Sarl und ist ein gewirktes drapierfähiges Halbzeug des Typs Knitflow 160. Aufgabe des Verteilmediums ist es, die über ihr liegende Folie auf Abstand zum Laminat zu halten und damit einen Fließkanal zu erzeugen. Durch diesen kann schnell flächig Harz über dem Laminataufbau verteilt werden und diesen dann in der Dickenrichtung imprägnieren.
Wichtig ist an dieser Stelle, dass das Verteilmedium nicht über das ganze Bauteil flächig gelegt wird. Am Rand des Laminataufbaus sollten Bereiche unbelegt bleiben. Bei diesen muss das Harz dann durch die Fasern in der Laminateben fließen und verringert damit die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Harzsystems. Dies dient als sogenannte Fließbremse und gleicht die Ausbreitung der Fließfronten im Laminataufbau an. In Abhängigkeit der Viskoität des Harzsystems wählt man maximale Fließweglängen durch das Laminat von 300 mm.
Schritt 9: Angussleitung
Es folgt das Erstellen des Angusssystems. Dies muss insbesondere bei komplexeren Bauteilen wohl überlegt sein, um Lufteinschlüsse, Fehlimprägnierungen und das Aufeinandertreffen von Fließfronten zu vermeiden, das letzlich zu einem Ausschussbauteil führt.
Bei unserer Schottplatte nutzen wir einen mittig gelegten Angusskanal, der das Harz von dort aus nach links und rechts über dem Laminataufbau verteilt. Der Angusskanal an sich besteht aus einem geschlitzten Spiralschlauch und wird über einen PA-Schlauch über die zwei Vakuumdichtbänder nach außerhalb gelegt. Das Schlauchmaterial hat uns freundlicherweise die Protec GmbH aus Würselen für unsere Fertigung zur Verfügung gestellt.