Erste Vakuuminfusion
Sonntag, 18. März 2012
Um alle Teammitglieder mit dem Verfahren vertraut zu machen, haben wir eine erste Vakuuminfusion durchgeführt. Bei diesem Verfahren bleiben im Idealfall keine Lufteinschlüsse im Laminat zurück und es wird nur soviel Harz wie nötig eingebracht. Zur späteren Festigkeit tragen nur die Harzmengen bei, die zum Tränken der Verstärkungsfasern nötig sind.
Zunächst haben wir eine Platte in Glasfaser-Sandwichbauweise hergestellt. Da es bei dieser Platte in erster Linie darum geht Erfahrung zu sammeln, haben wir uns bewusst für ein günstigeres Glasfasergelege entschieden. Zudem kann bei solchen ebenen Platten auch mit Glasfaser eine ausreichende Steifigkeit hergestellt werden und das Mehrgewicht ist minimal. Vergleichbare Platten werden später, vor dem Fügen von Rumpf und Deck, zurechtgesägt und als Schott bzw. Querverstärkung in den Rumpf eingesetzt.
Als Unterlage dient eine große Glasplatte, die eine ebenmäßige Form garantiert und den Einsatz von Trennmitteln erübrigt. Damit später die Oberfläche der Platte zum Verkleben nicht angeschliffen werden muss, kommt zunächst Abreissgewebe auf die Glasplatte. Dieses kann im ausgehärteten Zustand wieder entfernt werden und hinterlässt eine Oberfläche, mit der direkt weiter gearbeitet werden kann. Anschließend beginnt der Aufbau des eigentlichen Laminats: Glasfasergelege, eine Hartschaumplatte als Kern und erneut Glasfasergelege.
Die Schaumplatte wurde vorher beidseitig mit Rillen versehen, die als Fließkanäle für das Harz dienen. Den Abschluss bildet wieder Abreissgewebe und ein Verteilmedium. An einer Kante der Platte wird dann ein Schlauch zum Einbringen des Harzes angebracht, an der gegenüberligenden Kante ein Schlauch zum Absaugen der Luft bzw. Ansaugen des Harzes.
Während die Glasplatte das System von unten luftdicht abschließt, kommt oben Vakuumfolie zum Einsatz, die sehr elastisch und reissfest ist. Diese wird rundherum durch Dichtband mit
der Glasplatte verbunden. Anschließend kann der Aufbau bereits mit einer Vakuumpumpe evakuiert werden und gegebenenfalls nachgebessert werden, sollte nach wie vor Luft ins System eindringt und kein ausreichendes Vakuum erzeugt wird.
Wenn das Vakuum gehalten wird und keine Luft mehr eindringt, kann der Saugschlauch für das Harz geöffnet werden. Die Vakuumpumpe beginnt nun das gesamte Sandwich von der einen zur anderen Seite mit Harz zu füllen, bis keine Luft mehr im System ist und das Harz am Absaugschlauch wieder austritt. Damit die Pumpe keinen Schaden nimmt wird noch ein Behälter (Harzfalle) vorgeschaltet.
Der gesamte Aufbau ist auf dem Bild zu sehen.