Rumpfbau - Teil 7 - Entformen
Montag, 20. August 2012
Die Spannung steigt: Die Infusion ist fertig, das Harz ist nach 2 Tagen Standzeit bei hohen Außen- temperaturen ausgehärtet. Wie das Ergebnis geworden ist, können wir unter den sichtdichten Lagen des Vakuumaufbaus allerdings nicht erahnen. Dazu wird zunächst die Vakuumfolie, dann das Vakuumvlies sowie die VAP-Membran entfernt.
Dann die erste gute Nachricht: Die Oberfläche ist voll getränkt! Oben haben wir keinerlei Dry-Spots und unsere Berechnungen waren korrekt, so dass wir nicht mehr Harz im Rumpf haben als nötig. Dies bringt uns dem Zielgewicht des Rumpfes wieder ein Stück näher.
Optisch viel entscheidender ist allerdings die Außenhaut. Hält das Gelcoat? Ist es überall deckend? Finden sich sonstige Fehlstellen? Um dies festzustellen muss der Rumpf von der Form getrennt werden. Die Grundlage dazu hatten wir mit dem mehrfachen Eintrennen der Form mit Wachs gelegt. Zusätzlich haben wir einen Druckluftauswerfer integriert, mit dem wir im Kielbereich Luft zwischen Rumpf und Form pressen können. Dies hat tatsächlich sehr gut funktioniert! Allein mit dem Druckluftauswerfer wurde bereits ca. ein Viertel der Fläche getrennt. Mit vorsichtigem Heben des Rumpfes über den Deckenkran und vorsichtigem Einsatz eines Spachtels war der Rumpf in unter 2 h vollständig entformt. Damit stand die 2. gute Nachricht fest: Das optische Ergebnis sieht sehr gut aus. Das Gelcoat hält hervorragend, die Oberflächenqualität ist sehr gut und wir haben den Farbton (Eisengrau) getroffen, den wir haben wollte. Lediglich eine Stelle am Heck muss nachgespachtelt werden, da sich hier Dichtungsmasse durch das Vakuum in die Form gedrückt hat.
Die Farbe ist natürlich noch nicht final! Ohne Nachbearbeitung wirkt der Gelcoat noch stumpf bzw. matt. Durch Schleifen mit 1200er Papier und anschließendes Polieren wird der Rumpf in Hochglanz erscheinen.